Ausgabe Sommer 2020
Beiträge u.a.:
Jonas Schick
Leben über die Verhältnisse – Nachhaltigkeit in der Industriegesellschaft
Interview mit Dr. Alexander Gauland (AfD)
Nachhaltigkeit als konservatives Prinzip
Hagen Eichberger
Regionalität wirkt!
Jörg Dittus
Architektur und Ökologie (II): Nachhaltigkeit im Bauen
------
Aus dem Vorwort:
Liebe Leser,
»Nachhaltigkeit« – alles und jeder schmückt sich heute mit diesem Wort. Wenn es einen Begriff gibt, bei dem von vornherein feststeht, daß er in der neuesten Marketingstrategie eines Unternehmens auftauchen muß, dann ist es die »Nachhaltigkeit«. Alles ist grün, ökologisch, umweltfreundlich und Teil einer Kreislaufwirtschaft; zumindest dann, wenn man den Werbesprüchen der PR-Agenturen Glauben schenkt.
Die umweltpolitisch bewegte Konsumgesellschaft will ihr grünes Gewissen beruhigen und ihren Beitrag zur Umweltrettung per nachhaltigem Kaufverhalten leisten. Die Industrie füttert und stillt dieses Bedürfnis – Produkte, deren (überflüssige) Existenz zusätzliche Umweltbelastungen bedeuten, werden nachträglich mit eigens dafür geschaffener Zertifizierung zur Nachhaltigkeit
aufetikettiert. Der aluminiumintensive Kapselkaffee Nespresso des Schweizer Lebensmittelriesen Nestlé kann als ein Paradebeispiel für die erfolgreiche Anwendung dieser Strategie gelten. Greenwashing (auf Deutsch soviel wie »Grünwaschen«) dominiert die Markenwelt von heute.